Variantenmodell aus Sicht des Betriebes…

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

 die Antwort bzgl. der weiteren Vorgangsweise des Betriebes in der Frage des Variantenmodells ist unten dargestellt. 

Aus unserer Sicht müssen alle Sendungsmengen, vor allem die Pakete der Sonderschichten, sowie die Steigerungen dazu berücksichtigt werden. Auch die unterschiedliche Topographie und Wetterlage muss eine stärkere Rolle spielen.

Über die weiteren Schritte werden wir berichten, sobald der Zentralausschuss dazu eine Sitzung einberufen hat.

Für Rückfragen stehen auch die FCG Personalvertreter*innen jederzeit zur Verfügung!

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Antwort des Management auf die Stellungnahme des Zentralausschusses: 

Zur übermittelten Stellungnahme zur „Variantenverschneidung in der Brief- und Verbundzustellung“ der Österreichischen Post AG nehmen wir wie folgt Stellung:

Wir haben in den 8 Verhandlungsrunden die Fragen des Verhandlungsteams des Zentralausschusses umfassend beantwortet und diskutiert. Wir nehmen die geäußerten Bedenken und aufgezeigten Problemstellungen sehr ernst und sind bestrebt, dafür entsprechende Lösungen zu finden. Dies gilt auch für die in der übermittelten Stellungnahme zusammengefassten Punkte. Wir sind überzeugt mit der Variantenverschneidung besser auf Sendungsmengenschwankungen reagieren zu können und damit für die Mitarbeiter*innen eine gleichmäßigere Arbeitsbelastung = durchschnittlich 8 Stunden pro Tag mit einer geringeren Schwankungsbreite als bisher für das ganze Jahr sicherstellen zu können.

Durch die Variantenverschneidung können wir in den Hochsaison-Monaten die Sendungsmengen mit einer größeren Anzahl an Stamm-Rayonen bedienen und die durch die größeren Sendungsmengen entstehende Belastung auf mehr Mitarbeiter*innen aufteilen. Im Gegenzug können in Monaten mit geringeren Sendungsmengen diese mit einer geringeren Anzahl an Stamm-Rayonen und damit an Mitarbeiter*innen bedient werden. Dadurch könnten in diesen Monaten vom Stammpersonal ohne zusätzliches Personal zu benötigen verstärkt Urlaub abgebaut werden.

Uns ist bewusst, dass

  • eine ausreichende Personalbereitstellung
  • die Anwendung der korrekten Sendungsmengen für die Ermittlung des Personalbedarfes
  • die Anwendung des jeweiigen Variantenmodells zum richtigen Zeitpunkt

die wesentlichen Erfolgsfaktoren für die Brief- und Verbundzustellung durch unsere Mitarbeiter*innen sind.

Dazu halten wir fest, dass die ersten beiden Punkte auch im bisherigen Systemisierungsmodell die wesentlichen Erfolgsfaktoren waren bzw. sind und es darüber auch in der Vergangenheit immer wieder unterschiedliche Sichtweisen gab. Insbesondere bei den Sendungsmengen gab bzw. gibt es oftmals in Einzelfällen Meinungsdifferenzen. So haben wir in der Arbeitsgruppe ausführlich die Gründe erläutert, warum die zugestellten Samstag-, Sonntag- und Feiertagsmengen bei der Ermittlung der Sendungsmengen für die Ermittlung des Stamm-Personalbedarfes nicht berücksichtigt werden.

Wir sind der Ansicht, dass wir den zukünftigen Anforderungen – z.B. höhere Schwankungsbreiten bei den Sendungsmengen – mit der Variantenverschneidung besser gerecht werden als mit dem bisherigen Systemisierungsmodell. Weiters streben wir nicht an, mehrmals im Jahr einzelne Zustellbasen zu systemisieren, was sich anderenfalls nicht vermeiden lassen würde, um eine den Anforderungen gerecht werdende Personalbedarfsbereitstellung zu wirtschaftlichen Kriterien sicherstellen zu können.

Gemäß PBVG/ArbVG ist mit der Personalvertretung über das der Systemisierung zu Grunde liegenden Modell qualifiziert zu verhandeln. Dies ist in acht Verhandlungsrunden geschehen.

Trotz der vielfältigen Pilotierungen seit dem Vorjahr und den sehr detaillierten Vorbereitungen, die die Basis für die Verhandlungen geboten haben,  gehen wir davon aus, dass begleitend zu der nun beginnenden Implementierung des Variantenmodells, regional spezifische Erfahrungen und Erkenntnisse gemacht werden, die eine Berücksichtigung im Sinne einer Weiterentwicklung des Modells möglich machen oder regionale Berücksichtigung finden sollen.  Dies entspricht auch der in der Vergangenheit üblichen Erfahrung und Vorgangsweise, wenn bei der Systemisierung Anpassungen vorgenommen wurden oder neue Zustellmodelle eingeführt wurden – z.B. wie bei der Umstellung der Zustellung auf Premium/Economy. Dazu dürfen wir auf die vereinbarten Evaluierungstermine verweisen,  bei denen wir die Mitglieder der Arbeitsgruppe des Zentralausschusses über die gewonnen Erkenntnisse und Erfahrungen informieren bzw. Gespräche darüber aufnehmen.

Nunmehr gilt es, im Rahmen der Erstimplementierungsphase die in den Regionen zuständigen Personalvertretungsorgane = Personalausschüsse über die Variantenverschneidung im Sinne des PBVG/ArbVG zu informieren und in die ersten Systemisierungen einzubeziehen, um die Wirkungsweise des neuen Systems in der Praxis erleben zu können. Wir werden daher nunmehr im Sinne der gemäß PBVG/ArbVG vorgesehenen Mitwirkungsrechte den Personalausschüssen in den stattfindenden Systemisierungsgesprächen das Variantenmodell vorstellen und allfällige Fragen anhand konkreter Systemisierungsmaßnahmen  erörtern bzw. beantworten.

Die offenen im folgenden angeführten Punkte werden wir in der mit dem Zentralausschuss eingerichteten Arbeitsgruppe in weiteren Verhandlungsrunden besprechen:

 

  • SUIT – IT-unterstützte Sortierung
  • Paketstückgeld
  • Berührungsfaktor adressierter Mengenrückgang
  • Berührungsfaktor HBFA-Anlagen
  • Zeitwerte Paketzusteller

 

Wir werden die Mitglieder der Arbeitsgruppe des Zentralausschusses zeitnah zu einer nächsten Verhandlungsrunde einladen.

 

Mit besten Grüßen

Franz Nigl                                                                                Alois Reif

Leitung Personalmanagement                                             Leitung Distribution